Kein Drehbuch, keine Requisiten – Theatersport startet!
NEU Bei Oppenröder Sportfreunden startet Theatersport-Angebot
OPPENROD – Ab 13. Juli gibt es eine neue Abteilung bei den Sportfreunden Oppenrod: Theatersport. Was ist das denn? Theater und Sport kennt man, aber Theatersport? „Es ist eine Form von Improvisationstheater, ein Spiel mit dem Unvorhersehbaren, die Idee des Augenblicks und der Sprung ins kalte Wasser“, erklärte Walter Heck, Spielleiter der neuen Gruppe, im Gespräch mit dem Anzeiger.
Es gibt keine Drehbücher, Regieanweisungen oder Requisiten, ebenso keine langen Texte zum Auswendiglernen. Alles geschieht aus dem Moment heraus und hängt von der Spontanität, dem Einfallsreichtum und der Bereitschaft der Schauspieler ab, miteinander zu agieren.
Doch wo bleibt da der Sport? Im Theatersport „bekämpfen“ sich immer zwei Mannschaften, sie spielen gegeneinander um die Gunst des Publikums. Dieses kann als Schiedsrichter fungieren und bewertet die einzelnen Runden. Die Mannschaft, die die meisten Punkte erhalten hat, gewinnt das Match. Es kann aber auch einen unparteiischen Schiedsrichter aus der Gruppe geben; meistens ist es der Spielleiter selbst.
Der Gedanke, eine Theatersportgruppe zu gründen, entstand in der Weihnachtszeit, als der Vorstand ein paar Tage unterwegs war und über neue Angebote nachdachte. „Die Idee, in Richtung Theater zu gehen, kam durch die Laienspielgruppe des Gesangsvereins in Oppenrod“, berichtete Heck. Eigentlich sollte die Abteilung schon vergangenes Jahr gegründet werden, aber es hat sich verzögert, da das Vereinsheim nicht fertig wurde.
Heck selbst hat viel Theatererfahrung gesammelt. Nach seiner Konfirmation hat der heute 65-Jährige ersten Kontakt zum Theater gehabt und zwei Jahre in einer kirchlichen Laienspielgruppe mitgemacht. Nach vielen Jahren Pause hat er 1982 einen Theaterkurs an der Volkshochschule in Gießen besucht. Des Weiteren war er einige Jahre im Theater in Nordhausen (Thüringen) sowie in Kassel und Marburg als Schauspieler beschäftigt.
Heck hofft, dass sich relativ schnell eine Gruppe zusammenschließt von mindestens acht Mitgliedern. „Auch gerne mit Männern“, sagte er lächelnd, da er die Erfahrung gemacht hat, dass es immer mehr Frauen sind, die sich dazu trauen. Zunächst würden das Kennenlernen und Grundlagentraining im Vordergrund stehen. Gegebenenfalls würde es Ende des Jahres ein offenes Training geben, wo gezeigt werden kann, was die Gruppe macht. „Mut zum Scheitern“ gehöre dazu, meinte der erfahrene Schauspieler. Es könne immer was schiefgehen.
Das weite Ziel für die Gruppe sieht er darin, sich mit anderen Gruppen zu „bekämpfen“. „Schön wäre auch, wenn man musikalische Unterstützung durch Keyboard oder Akkordeon bekommen würde oder ganz modern mit dem Computer Sounds einspielen lassen“, so der 65-Jährige.
Und das erwartet die Teilnehmer bei einer Stunde Theatersport mit Walter Heck: „Zehn bis 15 Minuten ankommen, schwätzen, Musik hören und tanzen. Nach dem Ankommen beginnt das Training mit Gymnastikübungen zur Entspannung und zum Runterkommen. Danach folgen die Grundübungen und zum Schluss ein Spiel.“
Theatersport findet ab 13. Juli jeden Mittwoch von 19.30 bis 21 Uhr im Sportheim der Sportfreunde Oppenrod statt. Interessierte ab 16 Jahren sind herzlich willkommen. Auch Nicht-Mitglieder sind eingeladen, zum Schnuppern vorbeizuschauen.
Quelle: www.giessener-anzeiger.de